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Ab sofort gibt es jeden Dienstag den „FC Liefering-Elfer“, wo unsere Spieler näher vorgestellt werden und elf Fragen für euch beantworten. Viel Spaß beim Lesen!

Lukas Gugganig wurde am 14. Februar 1995 in Spital an der Drau geboren und begann 2002 bei seinem Heimatverein SC Mühldorf – sein Vater war Trainer – mit dem Fußball. Der örtliche Fußballplatz befand sich nur wenige Gehminuten vom Elternhaus entfernt, sodass der Kärntner mit seinem jüngeren Bruder David (spielt in der FC Red Bull Salzburg AKA U18) oft stundenlang dem Ball nachjagte.


2009 wechselte der heute 19-jährige Innenverteidiger in die Akademie des FC Red Bull Salzburg. Im Juli 2013 debütierte Lukas Gugganig beim 4:2-Auswärtssieg gegen den SV Horn in der Sky Go Ersten Liga. In der laufenden Saison beerbte Lukas Gugganig den früheren Spielführer René Aufhauser (aktives Karriereende) als FC Liefering-Kapitän. Ein besonderes Highlight war der Erfolg der U18 beim traditionellen Pfingstturnier in Düsseldorf – eines der bestbesetzten Turniere in Europa. Für die österreichische Nationalmannschaft (U16–U19) absolvierte der 1,91 m große Kärntner einige Teamspiele und qualifizierte sich mit der U19-Auswahl für die Europameisterschaft 2014 in Ungarn.

Vor einem Jahr wurdest du aufgrund der Verletzung von René Aufhauser mehr oder weniger ins kalte Erste-Liga-Wasser geworfen. Wie geht man als junger Spieler damit um, und wie würdest du deine Entwicklung in den letzten 12 Monaten beschreiben?
In erster Linie war es natürlich eine super Erfahrung für mich, dass ich am 26. Juli 2013 beim 4:2-Auswärtssieg gegen den SV Horn das erste Mal in der Ersten Liga spielen konnte. Gerade am Beginn war die Umstellung vom Jugend- zum Erwachsenenfußball enorm, aber ich denke, ich bin damit relativ rasch zurechtgekommen und mittlerweile sehr gut in der zweithöchsten Spielklasse angekommen. In den letzten 12 Monaten habe ich mich kontinuierlich in allen Bereichen gesteigert und verbessert. Nichtsdestotrotz werde ich auch in Zukunft weiter hart an mir arbeiten, damit mein Entwicklungsprozess nicht stillsteht, sondern weiter positiv fortgeführt wird.

Du wurdest heuer von Peter Zeidler zum Kapitän ernannt. Eine Ehre, oder bringt es doch einen gewissen Druck mit? Was hat sich für dich dadurch verändert?
Ich bin sehr froh, dass mich der Betreuerstab für diese wichtige Aufgabe ausgesucht hat und mir diese Rolle zugetraut wird. Natürlich beinhaltet das Amt des Kapitäns viel mehr Verantwortung und man hat einem gewissen positiven Druck standzuhalten. Ich versuche einfach, das Beste herauszuholen und so gut es geht zu agieren. Für mich persönlich hat sich dadurch nicht wirklich viel verändert, auch wenn es am Anfang äußerst ungewohnt war, dass ich vor jedem Spiel ein paar Worte an unsere junge Mannschaft richten musste – mittlerweile komme ich damit aber ganz gut zurecht. Meine Spielerkollegen wissen, dass sie immer zu mir kommen können, wenn ihnen etwas am Herzen liegt – bei uns herrscht allerdings eine flache Hierarchie und jeder hat seinen Part.


Freistöße sind ja bekanntlich nicht jedermanns Sache, aber du weist eine sehr gute Trefferquote auf. Eine Fähigkeit, die du in die Wiege gelegt bekommen hast, oder steckt doch intensives Training dahinter – zumal alle Tore äußerst wichtige waren?
Ich hab das Freistoßschießen schon in relativ jungen Jahren sehr oft trainiert und Spieler immer bewundert, die dieses Handwerk super verstanden haben. Im Laufe der Zeit hat es auch bei mir immer besser geklappt. Letztes Jahr durfte ich dann bereits einige Freistöße treten – sind mir ja auch schon ein paar Tore gelungen. Nach dem Training bleibe ich oftmals länger am Platz, versuche neue Varianten und die Technik zu verfeinern – schließlich will ich ja noch besser werden. ;)

Wofür steht der Spielertyp Lukas Gugganig im Fußball?
Ich bin eigentlich ein sehr ruhiger Spieler, der wenig Fehler macht und sein Spiel souverän herunterspielen kann. Meine Stärken liegen vor allem im Spielaufbau nach vorne und in der Ruhe am Ball. Das Kopfballspiel kann ich sicherlich noch verbessern, obwohl ich ein sehr groß gewachsener Verteidiger bin – da bin ich noch nicht 100%ig zufrieden.

Für einen Verteidiger trägst du eine gewöhnungsbedürftige Nummer. Warum hast du dich entschlossen von der Nr. 3 auf Nr. 11 zu wechseln?
In der vergangenen Saison war die Nummer 11 leider noch durch Niko Dovedan belegt. Da ich in der Jugend bei meinem Stammverein und in der FC Red Bull Salzburg-Akademie aber immer mit der 11 gespielt habe, war ich froh, als sie frei geworden ist und ich sie bekommen habe. Das war schon immer meine Nummer, sie gefällt mir einfach, und ich fühle mich sehr wohl damit.

Was fällt dir zu folgenden Schlagwörtern ein:
Duje Caleta-Car: Duje ist ein ähnlich ruhiger Typ, wie ich es bin. Er ist ein super Innenverteidiger, der aber noch etwas besser Deutsch lernen könnte (lacht).

Nachwuchsakademie Liefering:
Für mich ist die Nachwuchsakademie Liefering die beste in Europa. Sie bietet allen Spielern – egal ob Fußball oder Eishockey – optimale Trainingsmöglichkeiten!

Der FC Liefering hat in den letzten Wochen mehrere Heimstätten (Red Bull Arena, Grödig und Pasching) gehabt. Spielt es für euch Spieler eine entscheidende Rolle, wo ihr spielt, oder habt ihr euch mittlerweile darauf eingestellt? Wo fühlst du dich am wohlsten?
Am Anfang war es für uns etwas ungewohnt, wenn man zu einem Heimspiel (Pasching) eine knappe Stunde anreisen muss. Wir haben uns aber perfekt auf die Situation eingestellt und uns auch heuer in Grödig sehr wohlgefühlt – immerhin haben wir dort nur ein Spiel verloren. Am liebsten würden wir logischerweise alle Spiele in der Red Bull Arena austragen, da es unser richtiges Heimstadion ist – ist ja Gott sei Dank für die nächsten Runden wieder geplant.


In der vergangenen Saison habt ihr mit der jüngsten Mannschaft der Liga den dritten Platz belegt und wart damit bester Aufsteiger der Ersten Liga seit 2001/02. Nun steht ihr aktuell an der Tabellenspitze. Was ist das Erfolgsrezept?
Unser Spiel gegen den Ball ist einzigartig in der Liga. Die gegnerischen Mannschaften wissen oft nicht, wie sie darauf reagieren müssen und haben nicht immer einen Plan entgegenzusetzen. Mittlerweile haben wir den Spielstil schon total verinnerlich. Seit über einem Jahr haben wir uns in der oberen Tabellenregion festgesetzt. Das verdeutlicht, dass es kein Zufall ist und wir es uns redlich verdient haben. Wir haben tolle Charaktere in der Mannschaft und die richtige Mentalität. Aufgeben gibt es bei uns nicht, auch wenn wir in Rückstand geraten (siehe 0:3-Rückstand in Mattersburg), wissen wir, dass wir immer jederzeit für Tore gut sind. Das zeichnet uns aus.

Was machst du in deiner Freizeit, um vom Fußball abzuschalten und wieder Kraft für die bevorstehenden Spiele zu tanken?
Wenn ich frei habe, fahre ich oft nach Hause ins wunderschöne Kärnten und genieße die Zeit mit meiner Familie. Ansonsten unternehme ich gerne was mit meinen Freunden. Da ich schon lange hier bin, habe ich in Salzburg schon fast alles gesehen. Es ist eine super Stadt mit einem tollen Ambiente und einer einzigartigen Atmosphäre, die ich sehr schätze und die mir sehr viel Kraft gibt.

Am kommenden Freitag wartet das zweite Saison-Duell mit Wacker Innsbruck, die sich in den letzten Runden stark gesteigert haben. Erwartest du dir ein ähnliches Spiel wie beim ersten Aufeinandertreffen, oder werden die Tiroler ihre Taktik ändern?
Ich gehe davon aus, dass Wacker Innsbruck die Taktik nicht viel verändern wird. Sie werden mit viel Selbstvertrauen anreisen und dadurch möglicherweise offensiver auftreten als im ersten Aufeinandertreffen. Der frühe Ausschluss hat damals auf alle Fälle zu ihrem defensiven Auftreten beigetragen. Egal, was den Tirolern einfällt, wir haben keine Angst, werden uns der Aufgabe stellen und versuchen, unseren Sieg zu wiederholen. Wenn wir es schaffen, unser Spiel auf den Rasen zu bekommen, bin ich äußerst zuversichtlich.

Was ist für den FC Liefering in dieser Spielzeit drin?
Wir wissen, dass wir jedem Gegner Probleme bereiten und alle Mannschaften schlagen können. Wenn wir es schaffen, weiterhin so zu agieren wie im ersten Viertel, bin ich sehr optimistisch und wir werden noch viel Freude haben in der restlichen Saison.