Manuel Haas wurde am 7. Mai 1996 in Salzburg geboren und ist in Oberalm aufgewachsen, wo er auch die Volksschule absolvierte. Nach den ersten vier Jahren ging es für den Salzburger nach Hallein in die Sporthauptschule.
Mit 11 Jahren wechselte der Verteidiger zum Nachwuchs des FC Red Bull Salzburg, wo er fortan alle weiteren Leistungsstufen durchlief. Seit Sommer 2014 gehört Manuel Haas zum Kader des FC Liefering, wo er im Juli 2014 beim 3:0-Erfolg in Hartberg in der Sky Go Ersten Liga als linker Verteidiger debütierte und die gesamten 90 Minuten absolvierte. Nunmehr hält er bei 14 Einsätzen in der Ersten Liga. Für die österreichische Nationalmannschaft (U17 & U19) absolvierte der Salzburger einige Teamspiele und qualifizierte sich mit der U17 für die Weltmeisterschaft in Dubai und die Europameisterschaft in der Slowakei.
Im aktuellen FC Liefering-Elfer spricht Manuel Haas über seine bisherigen Erfahrungen in der Sky Go Ersten Liga, seine äußerst positive Tackling-Quote, warum DAS.GOLDBERG-Stadion eine gute Lösung ist und warum er gegen St. Pölten eine ausgeglichene Partie erwartet.
Im Sommer bist du aus der FC Red Bull Salzburg-Akademie zum FC Liefering gekommen. Wie fällt dein bisheriges Resümee aus?
Am Anfang war es doch eine große Umstellung für mich, da das Tempo doch viel schneller war als in der Akademie. Wir junge Spieler haben aber großartige Unterstützung von den anderen bekommen, sodass es uns im Endeffekt leichter gefallen ist und wir uns schnell integrieren konnten. Ich bin immerhin auf 12 Einsätze gekommen und durfte auch einige Male von Beginn an spielen, was fürs erste Halbjahr denke ich sehr okay war. Man kann damit zufrieden sein, darf sich aber darauf nicht ausruhen.
Im Herbst hast du insgesamt 12 Einsätze absolviert, im Frühjahr bist du bei beiden Spielen in der Startformation gestanden. Was unterscheidet den Manuel Haas vom Herbst von dem im Frühjahr?
Nach dem ersten halben Jahr haben wir meine bestrittenen Spiele genau unter die Lupe genommen und wirklich bis ins Detail analysiert. Ich habe versucht, meine Schwachstellen zu optimieren und das in den Trainings bzw. Spielen in der Vorbereitung gut umzusetzen. Ich denke, das ist mir sehr gut gelungen. Vor allem im taktischen, aber auch im konditionellen Bereich konnte ich mich richtig verbessern. Mich freut es natürlich, dass mir der Trainer jetzt zwei Mal die Chance gegeben hat!
Wenn man deine Statistik genauer betrachtet, stechen sofort 93,5 % erfolgreiche Tacklings ins Auge. Was steckt dahinter?
Ich denke, dass vor allem die Eins-gegen-eins-Situationen zu meinen Stärken gehören. Wenn ich in einen Zweikampf gehe, will ich diesen unbedingt gewinnen – das war schon immer meine Mentalität. Punktuell kann man das natürlich auch trainieren, hat aber auch ein wenig mit Veranlagung zu tun. Solche positiven Quoten sind sehr erfreulich für einen Spieler.
Bislang habt ihr 49 Tore erzielt, musstet aber auch 33 hinnehmen. Was ist der Grund für die vielen Gegentreffer? Wie könnt ihr das zukünftig minimieren?
Unser Spielstil ist ja bekanntlich sehr offensiv ausgerichtet, von dem her sind wir mit 49 erzielten Treffern äußerst zufrieden. Problematisch wird es nur dann, wenn unser Pressing nicht funktioniert und unser Gegner da herauskommt – dann geraten wir in der Verteidigung in eine unangenehme Situation. Wir wissen, wie unsere Kontrahenten dem entgegenwirken wollen! Wir arbeiten jeden Tag daran, dass wir uns in diesen Momenten besser schlagen und das jeweilige Mittel unserer Gegner zunichtemachen können.
Was für ein Typ bist du am Platz (Stärken, Schwächen etc.)?
Ich versuche, meine Rolle sehr offensiv auszulegen und auch weit vorne zu verteidigen. Wie bereits erwähnt, gehört das 1 vs. 1 sicherlich zu meinen Stärken.
Das mit meinem Kopfballspiel ist so eine Sache. Zwei Mal pro Woche haben wir in einer Kleingruppe ein spezielles Training mit René Aufhauser. Ich denke, dass uns das schon geholfen hat und wir gute Fortschritte erzielen konnten – trotzdem ist noch Luft nach oben (lacht). Ab und an habe ich noch mit meinem Stellungsspiel zu kämpfen, da bin ich aber auch hartnäckig dahinter.
Wie muss das restliche Frühjahr verlaufen, damit du Ende Mai zufrieden auf die Saison 2014/15 zurückblicken kannst?
Wenn wir in der Rückrunde weiterhin konstant unsere Leistungen abrufen können, werden wir bis zum Schluss mit dem LASK und Mattersburg auf Augenhöhe agieren. Es ist eine Genugtuung, die beiden ein bisschen zu ärgern. Ich denke, wir brauchen uns nicht zu verstecken und können gut mithalten. Wenn wir am Ende unter den ersten drei bleiben, sind wir sehr zufrieden. Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen, sodass das Ziel äußerst realistisch ist, und wer weiß, vielleicht lachen wir am Ende der Saison ja von der Tabellenspitze.
Was sollte man abseits des Fußballs noch über dich wissen? Hobbys, etc.?
Auch in der Freizeit bin ich oft mit meinen Mannschaftskollegen unterwegs. Vom Schwimmengehen und Kino-Besuchen bis hin zu spannenden Tennispartien ist da alles dabei, obwohl der Fokus auch in der Freizeit auf Fußball ausgelegt ist. Man merkt, dass wir uns nicht nur am Platz gut verstehen, sondern auch, wenn wir privat irgendwo unterwegs sind. Natürlich darf die eine oder andere FIFA-Partie nicht fehlen – am liebsten spiele ich mit Bayern München oder Liverpool.
Zukünftig werden eure Heimspiele im DAS.GOLDBERG-Stadion ausgetragen. Ein Vorteil für euch Spieler, dass man nun eine fixe Heimstätte hat?
Ich finde es wichtig, dass man ein fixes Heim-Stadion hat. Darauf können wir uns jetzt einstellen, zumal wir in Grödig im Herbst schon gute Spiele gezeigt haben – ein gutes Omen. Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht gerne weiterhin in der Red Bull Arena gespielt hätten.
Du hast bereits ein paar Nachwuchs-Länderspiele bestritten. Was war hier dein Highlight bzw. ist es etwas Besonderes?
Das größte Highlight war auf alle Fälle die Teilnahme an der Welt- & Europameisterschaft mit der U 17. Aber auch der 5:1-Erfolg im Zuge der jetzigen EM-Qualifikation gegen Deutschland war mit Sicherheit ein Höhepunkt. Jedes Spiel ist etwas besonders, wenn man am Spielfeld steht und die Österreichische Nationalhymne hört und genau weiß, man darf sein Land international vertreten.
Welche Ziele hast du dir für die Zukunft gesteckt?
Bevor ich mir da groß Gedanken machen kann, muss ich mich zuerst den „Hausaufgaben“ stellen. Ich möchte konstant gute Leistungen bringen und mir einen Stammplatz in der Mannschaft des FC Liefering sichern. Der Rest entwickelt sich dann Schritt für Schritt. In der Rückrunde möchte ich durch meine Leistungen weiterhin überzeugen und mich für andere Aufgaben empfehlen. Im Nationalteam gilt es in naher Zukunft die Qualifikation gegen Schottland, Kroatien und Italien zu überstehen, sodass wir uns für die U19-Endrunde in Griechenland qualifizieren. Ich bin mit 18 Jahren ein junger Spieler, der noch viel Arbeit vor sich hat und einiges lernen muss. Aber natürlich hat jeder Spieler einen Traum, den er sich gerne verwirklichen würde – meiner heißt Liverpool. In einigen Jahren wird man sehen, ob ich meinem Wunsch einen Schritt näher gekommen bin (lacht).
Am kommenden Freitag findet das erste Heimspiel 2015 statt. In der heurigen Saison ist die Bilanz gegen St. Pölten ausgeglichen. Was erwartest du für ein Spiel, zumal die Niederösterreicher mit „nur“ einem Punkt gestartet sind?
Wenn man die beiden bisherigen Duelle vergleicht, findet man eigentlich sehr viele Parallelen. In der ersten Partie hat St. Pölten das Spiel dominiert, aber wir haben die Tore gemacht. Im zweiten Aufeinandertreffen waren wir die spielbestimmende Mannschaft, die Treffer jedoch hat unser Gegner erzielt. Demnach erwarte ich mir ein ausgeglichenes Spiel. Nichtsdestotrotz gehe ich davon aus, dass wir uns am Ende durchsetzen, zumal wir nach dem tollen Auftakt viel Selbstvertrauen haben.