Mathias Honsak wurde am 20. Dezember 1996 in Döbling in Wien geboren und ist mit seiner Familie in Essling aufgewachsen. Der 18-Jährige hat eine drei Jahre ältere Schwester, die derzeit Sport und Mathematik auf Lehramt studiert. Sein Vater stand dem jungen Fußballer immer mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt ihn als starke Kraft im Hintergrund.

Mit fünfeinhalb Jahren hat der heute 1,88 m große Stürmer mit dem Fußballspielen begonnen und wurde in den ersten Jahren universell eingesetzt. Während seiner Zeit in der Austria Wien-Akademie spielte er meistens als linker Verteidiger. Erst beim FC Stadlau durfte Mathias Honsak seine Qualitäten im Sturm unter Beweis stellen.

Im Juli 2014 debütierte Mathias Honsak beim 1:1-Unentschieden gegen den Aufsteiger FAC in der Sky Go Ersten Liga im offensiven Mittelfeld und hält nunmehr bei 11 Einsätzen. Dabei gelangen dem Wiener vier Treffer und ein Assist. Für die österreichische Nationalmannschaft (U19) absolvierte der Offensivspieler bislang zwei Partien. Eine Verletzung zwang Mathias Honsak im Herbst zu einer längeren Pause.

Im aktuellen FC Liefering-Elfer spricht der 18-Jährige über seinen Titel-Favoriten, sein erstes Profi-Halbjahr, die Durchlässigkeit zum FC Red Bull Salzburg und charakterisiert seinen Spielertyp.

Du bist im Sommer vom FC Stadlau zum FC Liefering gewechselt. Wie wurde der Verein auf dich aufmerksam?
Nach dem Liga-Spiel gegen Ostbahn XI bin ich vom Verein angesprochen worden. Daraufhin haben wir uns in der dortigen Kantine zusammengesetzt und das erste Mal darüber gesprochen. Da habe ich erstmals davon erfahren, dass ich schon über einen längeren Zeitraum beobachtet worden bin. Gott sei Dank konnte ich meine gute Leistung über einen längeren Zeitraum zeigen. Die Gespräche entwickelten sich sehr gut, und der FC Liefering hat dann mit meinem Vater, der die starke Kraft hinter mir ist, regelmäßig Kontakt gehalten, bis der Wechsel zu Stande gekommen ist.

Wenn du das erste halbe Jahr Revue passieren lässt. Wie fällt dein Resümee aus?
Das erste halbe Jahr war für mich definitiv besonders. Ich glaube, ich konnte mich schon richtig gut weiterentwickeln, wenn ich es mit meiner Zeit in der Wiener Stadtliga vergleiche. Am Anfang habe ich einige Zeit gebraucht, um mich an das schnellere Tempo und an die Trainingsintensität zu gewöhnen – immerhin bin ich von der vierten gleich in die zweite Liga gegangen. Ich konnte meine Qualitäten sowohl im linken als auch im rechten Fuß verbessern, sodass sie bald ein ähnlich gutes Niveau haben werden. Natürlich bin ich dankbar, dass ich schon viel dazulernen konnte und ich jede Menge Unterstützung erhalten habe. Aber der Prozess sollte immer weitergehen, sodass ich hoffe, mir auch in Zukunft noch viele Dinge aneignen zu können.

Am Ende der Herbstsaison warst du verletzt. Wie ist es dir in dieser Phase ergangen? Hast du nun alle Wehwehchen überwunden?
Leider bin ich die letzten Monate außer Gefecht gewesen. Am Anfang habe ich mir noch nicht wirklich viel gedacht dabei, aber es hat sich immer weiter verschlechtert. Schlussendlich wurde eine Schambeinentzündung diagnostiziert, die mich nun schon eine Zeit lang begleitet. Leider kann man das nur ein wenig behandeln – primär muss man es ruhen lassen. Das erfordert viel Geduld, und die Warterei ist nicht immer einfach. Mittlerweile mache ich aber schon wieder Teile des Mannschaftstrainings mit und hoffe, im Trainingslager in Belek wieder zu 100 % teilnehmen zu können. Ob es schon für Spiele reicht, wird man sehen!

Was kann man im Frühjahr von dir erwarten?

Primär möchte ich wieder fit werden und sämtliche Trainings und Spiele ohne Einschränkung absolvieren. Ich will auf alle Fälle meine Leistungen vom Herbst bestätigen, meine Qualitäten als Linksfuß weiterhin zeigen und vor allem mehr Tore erzielen. Mein Ziel ist es, am Ende der Saison zumindest 10 Treffer auf dem Konto zu haben.

Was für ein Spielertyp ist Mathias Honsak?
Ich bin ein Spieler, der definitiv seine Sprintqualitäten positiv einsetzen kann – das hilft oftmals, mir den ausschlaggebenden Unterschied zu erarbeiten. Am liebsten spiele ich am rechten Flügel, sodass ich den Haken nach innen machen und mit meinem starken linken Fuß den Abschluss suchen kann. Aber auch das Kopfballspiel würde ich zu meinen Stärken zählen.

Wo siehst du selbst noch Schwachstellen in deinem Spiel, die du unbedingt verbessern musst?
Ich muss körperlich etwas robuster werden. Zum einen wäre ich dadurch weniger verletzungsanfällig, zum anderen würde es mir helfen, meinen Körper in den Spielen besser einzusetzen. Dafür trainiere ich jedes Training sehr hart! Zukünftig möchte ich versuchen, mit meinem rechten Fuß mehr Pässe zu spielen und den Abschluss zu verbessern – ab und an ist das noch ein bisschen wackelig (lacht). Das würde mir als Stürmer natürlich viel helfen und mich noch unberechenbarer machen.

Der Kader ist im Winter nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ noch einmal gewachsen. Belebt der große Konkurrenzkampf die positive Entwicklung eines Spielers?
Der Konkurrenzkampf ist definitiv größer geworden. Jeder Spieler versucht selbstverständlich, sich durchzusetzen, da jeder möglichst viel Spielzeit ergattern möchte. Qualitativ sind wir sicher durch die Einzelspieler stärker geworden. Jetzt gilt es aber, genau diesen Aspekt zu nutzen, damit wir auch als Mannschaft besser werden, als Team wachsen und weiterhin einen technisch sauberen Fußball bieten können.

In der laufenden Saison sind einige Spieler zur Profi-Mannschaft des FC Red Bull Salzburg gewechselt, so auch im Winter. Ist es für einen Spieler positiv, wenn man diese vorhandene Durchlässigkeit sieht, oder nimmst du das negativ – als Schwächung deiner Mannschaft – wahr?
Für uns alle ist es eine große Motivation, wenn man diese positiven Veränderungen sieht und die Durchlässigkeit zwischen den beiden Vereinen gegeben ist. Wir freuen uns für jeden einzelnen Akteur, der die Chance bekommt und sich oben zeigen kann. Diese Möglichkeit gilt es zu nützen! Für alle anderen heißt es weiterhin Gas zu geben, um sich vielleicht auch selbst diese Gelegenheit zu erarbeiten. Das ist unser Ziel und unser Traum.

Du hast für das österreichische U19-Team bereits zwei Spiele absolviert. Etwas Besonderes, oder?
Das ist alles sehr schnell gegangen, waren tolle Momente und ein super Gefühl. Zuerst wechselt man von der vierten Liga in die zweite und wird daraufhin gleich einmal ins Nationalteam einberufen. Es ist eine Ehre und macht einen Spieler sehr stolz. Einen 5:1-Sieg gegen Deutschland (Anm.: zwei Ripic-Tore) erlebt man nicht jeden Tag – das gilt es einfach zu genießen. Leider konnte ich da aufgrund meiner beginnenden Verletzung nicht mehr aktiv mitwirken.

Kann der FC Liefering den LASK und den SV Mattersburg im Frühjahr weiterhin ärgern?
Der LASK und Mattersburg sind zwei hervorragende Mannschaften, die beide in die erste Bundesliga aufsteigen möchten. Ich gehe davon aus, dass wir mit den beiden auch im Frühjahr Schritt halten können und viele enge, aber vor allem spannende direkte Duelle sehen werden. Vielleicht schaffen wir es ja am Ende, ganz oben zu stehen. Wenn ich mich aber auf eine Mannschaft festlegen muss, würde ich auf den LASK tippen.

Was machst du in deiner Freizeit, um vom Fußball abzuschalten und wieder Kraft für die bevorstehenden Spiele zu tanken? Was muss man (außer Fußball) noch über dich wissen?
In meiner Freizeit bin ich viel mit meinen Freunden unterwegs – sowohl in Salzburg als auch in Wien. Wenn wir am Wochenende frei haben, fahre ich immer nach Hause zu meiner Familie und meinem alten Freundeskreis. Diesen zu pflegen, ist mir sehr wichtig. In manchen Situationen ist man dann echt einmal froh, nichts vom Fußball zu hören und einfach nur die Akkus wieder aufladen zu können. Unser Entertainment-Programm ist sehr unterschiedlich. Vom Badengehen, über Tischtennis bis zum Hobbykicken ist da alles dabei. Natürlich darf die eine oder andere FIFA-Partie – spiele meistens mit Arsenal – am Abend nicht fehlen.