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Smail Prevljak wurde am 10. Mai 1995 in Konjic geboren und ist dort aufgewachsen. Im Alter von sieben Jahren hat der Bosnier mit dem Fußballspielen begonnen und wurde am Beginn seiner Laufbahn als klassischer Sechser eingesetzt. Erst drei Jahre später haben die Trainer seine Fähigkeiten im Sturm erkannt und ihn fortan auf dieser Position forciert.

Im Juli 2013 wechselte Smail Prevljak von seinem Stammverein FK Igman Konjic zur U19 von RB Leipzig, ehe er im August 2014 beim FC Liefering andockte.

Ende September 2014 feierte der 19-Jährige beim Auswärtsspiel in Lustenau sein Debüt in der Sky Go Ersten Liga. Das erste Tor gelang dem Stürmer eine Woche später beim Heimspiel gegen Wacker Innsbruck. Die Premiere in der Bundesliga absolvierte Smail Prevljak im November 2014 in Altach, wo er 28 Minuten zum Einsatz kam.

Im aktuellen FC Liefering-Elfer spricht Smail Prevljak über seine Torausbeute, was er von einem möglichen Titelgewinn und der Torschützenkrone hält, welches Ritual er hat und warum gegen Wacker Innsbruck der vierte Sieg in dieser Spielzeit her soll.

Du hast in 17 Liga-Spielen 14 Tore erzielt und drei Assists geliefert. Bist du zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Ich bin sehr froh, dass ich bereits 14 Tore in dieser Spielzeit erzielen konnte und wir momentan an der Spitze der Tabelle stehen. Das stärkt das Selbstvertrauen und erleichtert viele Dinge. Im Endeffekt ist es aber ein Verdienst der gesamten Mannschaft, die mich dabei sehr unterstützt hat und mich in die Situationen bringt, dass ich zu Torchancen komme. Ich versuche nur, meinen Teil zum Gesamterfolg beizutragen – wenn es weiterhin so gelingt, bin ich äußerst zufrieden (lacht).

Im Frühjahr bist du so richtig auf Touren gekommen. Warum klappt es besser als im Herbst?
Ich bin ja erst im Laufe der Saison (Anm. August) nach Salzburg gekommen. Am Anfang musste ich mich einfach zurechtfinden und mich erst in der Mannschaft integrieren. Nach der kompletten Vorbereitung mit dem Team im Winter bin ich nun endgültig angekommen und habe die Spielidee verinnerlicht. Ich denke, dass wir noch eine Spur besser und genauer zusammenspielen als im Herbst. Momentan fühle ich mich richtig wohl, was sich in guten Leistungen und einigen Toren widerspiegelt.

Im Herbst bist du bei der 1:4-Auswärtsniederlage gegen Altach in der 60 Minute beim FC Red Bull Salzburg eingewechselt worden. Hat die Freude über den Einsatz überwogen oder doch die Enttäuschung über die bittere Niederlage?
Das Spiel hat für mich natürlich immer einen negativen Beigeschmack. Ich bin zwar sehr froh, dass ich die Chance bekommen habe, mich in der Bundesliga zu zeigen. Der Ärger über die deutliche Niederlage war aber sehr groß und hat überwogen. Ich hoffe, dass ich in Zukunft noch einmal die Möglichkeit bekommen werde – da sind dann hoffentlich die Rahmenbedingungen andere. Für einen Spieler ist es aber extrem wichtig, zu sehen, dass unsere Partien genau verfolgt werden und wir bei Bedarf hochgezogen werden.

Es schein so, als ob du im Strafraum brandgefährlich und kaum zu halten bist. Siehst du das ähnlich? Was sind deine Stärken?
Den eigenen Spielstil bzw. Stärken zu beschreiben, ist nicht wirklich einfach. Darüber sollen andere Menschen urteilen, das ist mir lieber. Ich versuche, alle von mir geforderten Aufgaben gut zu erfüllen, mich optimal anzupassen und in Hinblick auf vollen Einsatz mit gutem Beispiel voranzugehen. Sollte jemand behaupten, dass ich ein technisch starker Spieler bin, der sich im Eins-gegen-eins gut durchsetzen kann und einen schnellen, aber auch präzisen Torabschluss hat, würde ich ihm aber nicht widersprechen (schmunzelt).

Welche Dinge musst du in deinem Spiel noch verbessern?
Ich bin zwar ein großer Spieler, aber das Kopfballspiel gehört nicht gerade zu meinen absoluten Stärken. René (Anm. Aufhauser) versucht, uns in den Spezialeinheiten immer zu pushen und uns stetig zu verbessern. Auch in anderen Bereichen habe ich noch Luft nach oben (schmunzelt), aber daran arbeiten wir jeden Tag. Ich habe da vollstes Vertrauen in unser Trainerteam!

Nicht nur in der Tabelle lautet das Duell „Mattersburg gegen Liefering“, sondern auch in der Torschützenliste. Was spricht für einen Torschützenkönig Smail Prevljak am Ende der Saison? Wäre es wichtig für dich?
Die Chance, in einer Profiliga Torschützenkönig zu werden, hat man nicht jedes Jahr. Von dem her ist es natürlich ein großes Ziel von mir, da es nicht nur eine Momentaufnahme ist, sondern ein nachhaltiger Erfolg und vor allem eine positive Visitenkarte. Primär möchte ich aber versuchen, in jedem Spiel der Mannschaft mit meinen Toren zu helfen. Wenn man beide Ziele unter einen Hut bringen kann, umso schöner (lacht). Die zwei Jungs aus Mattersburg (Anm. Karim Onisiwo und Markus Pink) machen ihre Sache auch ordentlich, von da her werden es spannende Spiele bis zum Schluss.

Was für ein Meisterschaftsfinish erwartest du?
Es ist umso schöner, wenn sich die harte Arbeit auch in Ergebnissen bzw. der Tabelle ausdrückt. Wir haben nun noch sechs schwere Spiele vor uns und werden selbstverständlich versuchen, den Vorsprung bis zum Schluss zu verteidigen. Im Vergleich zur letzten Partie, die wir verloren haben, müssen wir uns wieder steigern und zu unseren Stärken zurückfinden. Ich würde mich freuen, sollten wir uns am Saisonende für unsere guten Leistungen mit dem Titel belohnen können. Richtig beschäftigen wir uns aber nicht damit, wir möchten einfach weiterhin Freude am Kicken haben und schauen, was nach dem letzten Spieltag herauskommt.

Hast du vor den Spielen ein Ritual, welches du immer einhältst?
Ein richtiges Ritual habe ich nicht wirklich! Das Einzige, was in meiner Spielvorbereitung auf keinen Fall fehlen darf, ist ein kurzes Gebet. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch, der aus diesem Moment der Ruhe viel Kraft schöpft und sich so noch einmal richtig fokussieren kann.

Was machst du, wenn du einmal nichts von Fußball hören möchtest? Wie vertreibst du dir deine Zeit?
In meiner Freizeit mache ich nichts Außergewöhnliches. Von PlayStation spielen bis zu Kinobesuchen ist da alles dabei – es fällt uns immer etwas ein. Der Spaß darf aber auf keinen Fall zu kurz kommen. Am öftesten bin ich mit Ante, Duje und Martin (Anm. Roguljic, Caleta-Car und Rasner) unterwegs.

Wie schauen deine Zukunftspläne aus? Wo soll die Reise in den nächsten drei Jahren hingehen?
Primär zählt für mich das Jetzt – der FC Liefering und der FC Red Bull Salzburg. Es ist toll, welche Dinge hier geschaffen wurden, wie alles wächst und welche Möglichkeiten wir als Spieler geboten bekommen. Das ist wirklich einzigartig und sucht seinesgleichen. Ich möchte dem Verein mit guten Leistungen noch einiges zurückgeben.

Am kommenden Freitag geht es zum letzten Mal gegen Wacker Innsbruck. Wie sind deine Erwartungen?
Das Spiel gegen Wacker Innsbruck wird nicht einfach für uns, auch wenn wir bislang alle drei Duelle gewinnen konnten. Die Tiroler haben in den letzten Wochen einen äußerst ansehnlichen Fußball gezeigt und sich vom letzten Tabellenplatz ordentlich nach vorne gearbeitet. Diese Leistung im Frühjahr muss man lobend anerkennen. Nichtsdestotrotz möchten wir nach der 0:4-Niederlage gegen Lustenau wieder drei Punkte einfahren, unser Offensivspiel forcieren und die Tabellenführung verteidigen. Wir haben viel Selbstvertrauen, das wollen wir am Freitag auch zeigen und die weiße Weste gegen Innsbruck behalten.