Young Violets vs. FC Liefering; 2:0 (0:0). Torschützen: Pross (69.), Cavlan (90.+5)

Hochkaräter in Hülle und Fülle reichen heute nicht, um in Wien-Favoriten zu punkten. Wir unterliegen kaltschnäuzigen Wienern mit 0:2.

Spielbericht

Unsere Elf startete ambitioniert in die Begegnung und nahm das Heft von Beginn an in die Hand: Nici Seiwald sorgte nach sieben Minuten für den Hallo-wach-Effekt, nur Nuancen fehlten bei seinem 20-Meter-Versuch aus zentraler Position zum Lieferinger Glück. Auch in der Folge kannten die im Spielaufbau hektischen Wiener unseren Strafraum nur vom Hörensagen. Für die Musik sorgten indes die Jungbullen: Blondschopf Seiwald streichelte die Murmel butterweich in die Box, Benjamin Sesko hielt die Birne hin – das Leder küsste die Querlatte auf dem Weg ins Toraus!

Überhaupt war der omnipräsente Seiwald per Du mit dem Spielgerät: Seinen nächsten mundgerechten Chip in den Sechzehner konnte Junior Adamu aus aussichtsreicher Position nur knapp nicht verwerten. Während unsere Elf zu leichtfertig mit den Hochkarätern umging, schienen die Veilchen im Wiener Regen gegen Ende des ersten Abschnitts langsam aufzublühen. Nach einem Angriff über links drückte Jukic aus 17 Metern ab – Schlussmann Daniel Antosch reagierte blendend. Kurz vor dem Seitenwechsel rauschten Alois Oroz und Antosch in den letzten Zügen eines Corner-Wirrwarrs an der Kugel vorbei. Ein Glück, dass sie ohnehin knapp am linken Pfosten vorbeizischte.

Nach Wiederanpfiff waren es erneut die Svensson-Burschen, die einen deutlich besseren Start erwischten: Erst brachte Alex Prass nicht genug Power hinter das Kunstleder, dann verirrte sich Oroz in den „falschen“ Strafraum. Der Fallrückzieher des Abwehrrecken konnte sich allerdings durchaus sehen lassen. Obwohl Seiwald die Pille bei einer einstudierten Eckballvariante in die Innenstadt bolzte (56.), war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der Bann brechen sollte. Ein sorianoesker Heber von Csaba Bukta segelte über Keeper und Gehäuse, auch der tief fliegende Adamu hatte mit seinem Header kein Glück.

Und dann kam es, wie es kommen musste: Blauensteiner drosch den Ball ins Zentrum, wo Joker Pross nur den Kopf hinhalten musste (69.) – 1:0 für die Hausherren. Da El Moukhantir und Jukic im Nachschuss zwei Minuten später aus kürzester Distanz an Antosch und Kollegen scheiterten, lebte die Hoffnung auf die Mindesternte unseres aufopferungsvollen Engagements.

Doch weil Seiwald per Kopf an Heim-Keeper Gindl und Luka Sucic aus bester Position mit einem Schlenzer frei stehend an sich selbst scheiterten, schien sich das Blatt nicht zu unseren Gunsten zu wenden. Vor allem, als Hahn den physikalischen Gesetzen der Schwerkraft nur bedingt trotzte und im Duell mit Jusuf Gazibegovic fiel. Cavlan versenkte den fälligen Penalty in der 95. Minute. Die Emotionen kochten im Nachgang über, auf den Ausgang der Partie hatte dies aber keine Auswirkungen mehr.

Statement

Bo Svensson:

Über weite Strecken haben wir inhaltlich ein sehr gutes Spiel abgeliefert, insbesondere in den ersten 35 Minuten. Zum Teil hat uns das Glück ein bisschen gefehlt. Im letzten Drittel waren wir zu unsauber und sind sehr fahrlässig mit den Chancen, die wir hatten, umgegangen. Dafür sind wir hart bestraft worden. Wir waren sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, trotzdem müssen wir daraus lernen.

Daten & Fakten

Aufstellung: Antosch – Wallison, Okoh, Oroz, Gazibegovic – Sucic, Anselm (67. Luis Phelipe), Seiwald, Prass (74. Stosic) – Adamu, Sesko (46. Bukta)
Gelbe Karten: Luis Phelipe (90.+3/Kritik), Gazibegovic (90.+3/Foul), Oroz (90.+7/Kritik)
Zuschauer: 0
Schiedsrichter: Florian Jandl