FC Liefering vs. FC Blau-Weiß Linz; 1:1 (0:1). Torschützen: Amankwah (81.) bzw. Schubert (35./FE)

Das wahrlich spannungsgeladene Gipfeltreffen steht trotz des zwischenzeitlichen Rückstands lange auf Messers Schneide, ein finaler Sturmlauf bleibt ohne vollen Ertrag. Letztlich „gewinnt“ Blau-Weiß Linz mit 1:1 und krönt sich zum Meister, unsere Auswahl beschließt die Spielzeit mit dem herausragenden Vizemeistertitel.

Spielbericht

Wild entschlossen starteten unsere Burschen ins Ligafinale. Dabei gab Luka Sucic die erste Visitenkarte ab: Nach einem zu kurz geratenen Strauß-Klärungsversuch hielt der Edeltechniker drauf, viel fehlte nicht auf den Premierenjubel. Ebenjener blieb auch in der Folge oftmals im Halse der Zuschauer stecken. Zunächst versiebte Benjamin Sesko nach einer feinen Prass-Spieleröffnung und einer maßgenauen Kjaergaard-Hereingabe frei stehend vor Schlussmann Schmid einen Hochkaräter, dann stand das Aluminium nach einem Header des Slowenen im Weg.

Die Stahlstädter fingen sich mit Fortdauer des ersten Durchgangs. Brandner verfehlte den Oberrang nur knapp, ein Schubert-Abschluss zischte mehrere Meter über die Querlatte. Deutlich Folgenschwereres passierte zirka zehn Minuten vor dem Pausentee: Daouda Guindo stupste Schubert im Sechzehner zu Boden, der Unparteiische zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte nahm sich selbst der Sache an und vollstreckte humorlos zur Gäste-Führung (35.). Ein sehenswerter, aber letztlich missglückter Rabona-Abschluss durch den Blau-Weiß-Abwehrrecken Wimmer beschloss Durchgang eins.

1.123 Fans sahen nach dem Seitenwechsel einen deutlich behäbigeren Spielaufbau auf beiden Seiten, einzig Gemicibasi schaffte es zu Beginn auf den Chancenzettel, seinen immer länger werdenden Freistoß bändigte Adam Stejskal geistesgegenwärtig. Dies veranlasste Übungsleiter Matthias Jaissle dazu, die Viererkette aufzulösen und die Defensivangelegenheiten anfangs auf drei Schulterpaare, später gar nur auf Lukas Wallner und David Affengruber aufzuteilen. Wallner trat den Sturmlauf im Anschluss eines Corners los, doch sein Versuch inmitten eines Tohuwabohus landete ebenso wie der darauf folgende Sesko-Wuchtschuss aus spitzem Winkel am Aluminium.

Die nächste Möglichkeit konnte aber selbst die Torumrandung nicht verhindern: Nici Seiwald entdeckte Sesko, dieser leitete direkt zu Joker Forson Amankwah weiter, der alleine vor dem Schlussmann die Nerven bewahrte – jetzt fehlte nur noch ein Treffer (81.)! Die Fans peitschten die Lieferinger fortan unermüdlich an, den Schlussakt bestritt unsere Mannschaft darüber hinaus noch in Überzahl: Ein unschöner Dobras-Einstieg gegen Prass hatte Gelb-Rot zur Folge (87.). Einen hatten unsere Burschen noch: Sesko empfing eine butterweiche Flanke, bekam aber beim Header nicht genug Power hinter die Kugel.

Dann war’s amtlich. Wir beenden eine fantastische Spielzeit auf Rang zwei, die Linzer feiern die Meisterschaft. Glückwunsch an beide Truppen!

Statement

Matthias Jaissle:

Natürlich schmerzt es unheimlich, der Schock sitzt tief. Es war ein klasse Spiel unserer Truppe, und wie die Jungs die ganze Saison hinweg gefightet haben, bis heute zur letzten Minute der Nachspielzeit, immer daran geglaubt haben, war einfach riesig. Es ist aktuell einfach nur eine große Enttäuschung!


Daten & Fakten

Aufstellung: Stejskal – Guindo (58. Amankwah), Affengruber, Okoh (58. Wallner), Dedic (90. Nene) – Aigner (64. Havel), Prass, Seiwald, Sucic – Kjaergaard, Sesko
Gelbe Karten: Guindo (34./Foul), Affengruber (53./Foul), Okoh (55./Foul), Aigner (62./Foul), Jaissle (70./Unsportlichkeit)
Zuschauer: 1.123
Schiedsrichter: Florian Jandl