FC Liefering vs. Kapfenberger SV 1919; 0:1 (0:0). Torschütze: Szerencsi (53./FE)
An vielem mangelte es nicht, um den anfangs überforderten Falken beizukommen. Was der offensiv überzeugenden Vorstellung fehlt, sind die Tore. Nach dem Seitenwechsel müht sich die Cinel-Crew nach Kräften, trotzdem setzt es beim letzten Match in der Red Bull Arena in diesem Kalenderjahr eine vermeidbare Pleite.
Spielbericht
Unsere Mannschaft startete gefällig in den ersten Abschnitt. Adam Daghim klappte das Visier mit einem letztlich zu zentralen Versuch hoch, außerdem näherte sich Mario Pejazic an – auch ihm fehlte noch das Zielwasser. Wenig später lancierte Antreiber Lawrence Agyekum einen verheißungsvollen Konter – KSV-Keeper Strebinger parierte sowohl gegen Soumaila Diabate als auch im Duell mit dem „Nachschützen“ Daghim. Den vorläufigen Schlusspunkt der Lieferinger Chancenflut verantwortete Agyekum, er setzte einen 25-Meter-Kunststoß aufs Tordach.
Das Ibrakovic-Kollektiv erfing sich in weiterer Folge, mehr als ein harmloser Haxha-Versuch, bei dem Schlussmann Jonas Krumrey souverän zupackte, schaute für die Gäste vor dem Gang in die Garderoben nicht heraus.
Das änderte sich nach dem Wiederanpfiff. Leimhofer versetzte Mark Gevorgyan auf halblinks, unser Außenpracker erwischte seinen Gegenspieler am Fuß – Penalty. Szerencsi verwandelte diesen zur 1:0-Führung (53.). Dieser Rückstand brachte unseren Burschen einen moralischen Knacks ein, und so hatten Gelegenheiten in der Konfektionsgröße von jenen in Halbzeit eins nur noch Seltenheitswert. Vielmehr prägten Nickligkeiten – oder gar Härteeinlagen – und Diskussionen die zweiten 45 Minuten.
KSV-Angreifer Hofleitner beschäftigte unsere Defensive hie und da. Nicolo Turco & Co. bekundeten indes Schwierigkeiten, Gefährliches zustande zu bringen. Vor allem, als der Italiener nach Kritik seine zweite Gelbe kassierte (81.). Die Wogen gingen hoch, am Zwischenstand tat sich nichts mehr: Unsere Elf bezog zum Heim-Abschluss 2023 eine 0:1-Niederlage.
Statement
Onur Cinel:
Wir haben heute die vielleicht beste Halbzeit in einem Heimspiel in dieser Saison gespielt. Aber es ist einfach so, dass wir in diesen sehr überlegenen Phasen noch zu wenige Tore schießen. Trotzdem bin ich insgesamt mit der spielerischen Entwicklung zufrieden. Womit ich nicht zufrieden bin, ist der Reifeprozess – es ist das vierte Spiel, das wir zu zehnt beendet haben. Jede Partie im Männerfußball ist als jüngste Mannschaft Österreichs, wahrscheinlich sogar Europas, Herausforderung und Chance zugleich. Aber wenn wir sie ständig in Unterzahl bestreiten müssen, dann wird’s sehr schwierig. Wir bekommen in zu vielen Spielen Elfmeter und Rote Karten gegen uns. In dieser Liga, die bärenstark ist, müssen wir einen schnelleren Reifeprozess durchmachen.
Daten & Fakten
Aufstellung: Krumrey – Gevorgyan (88. Atiabou), Zikovic, Schuster, Pejazic – Sadeqi (66. Yeo), Diabate – Agyekum (76. Reischl), Jano (88. Verhounig) – Turco, Daghim
Gelbe Karten: Gevorgyan (52./Foul), Turco (65./Unsportlichkeit), Trainer Cinel (71./Unsportlichkeit), Co-Trainer Schoberer (82./Kritik), Jano (88./Foul)
Gelb-Rote Karte: Turco (81./Kritik)
Zuschauer: 243
Schiedsrichter: Dominic Schilcher