Der Halbjahres-Saisonrückblick mit unseren U14-Trainern Bernhard Seonbuchner und Adam Gawron

DER Weg zum FußballProfi ist EIN STEiniger! Konrad Laimer, Stefan Lainer bzw. seit kurzem auch Xaver Schlager und Mergim Berisha haben diesen bereits erfolgreich bestritten. Die erste Hürde, die unsere zukünftigen Koni Laimers und Xaver Schlagers überwinden müssen, ist aber erst einmal der Sprung voN der U14 in die Akademie.

Bernhard Seonbuchner und Adam Gawron haben als U14-Trainer nicht nur die Aufgabe, die jungen Talente weiterzuentwickeln und bestmöglich auszubilden, sondern auch die schwierige Aufgabe, jene Spieler auszuwählen, die in die Red Bull Fußball- und Eishockey-Akademie aufgenommen werden können.  

Im Halbjahres-Saisonrückblick sprechen die beiden erfahrenen Nachwuchstrainer über die richtige Mischung aus fachlicher Bewertung, menschlicher Wertschätzung und dem notwendigen Feingefühl, das man benötigt, um derart richtungsweisende Entscheidungen zum Wohle ihrer Schützlinge treffen zu können. 

Wie habt ihr mit eurer Mannschaft den bisherigen Saisonverlauf erlebt?

Bernhard Seonbuchner: In der U14 haben wir eine besondere Situation, denn in diesem Jahrgang entscheidet sich, welche Spieler in die AKA U15 aufgenommen werden. Da ist der Druck auf unsere Spieler ganz automatisch erhöht. Die Mannschaft spielt größtenteils schon mehrere Jahre zusammen, doch wir haben die Jungs erst mit Beginn der Meisterschaft übernommen.

Adam Gawron: Ich habe als Co-Trainer von Bernhard Seonbuchner die U14 betreut und habe nun die Ehre, dieses Team als Trainer, und mit der Unterstützung von Tobias Kern, weiter durch die Meisterschaft zu führen. Diese Vorgehensweise war von Beginn an so geplant, da ich erst in den Prozess-Apparat der Akademie, mit all den organisatorischen Abläufen, hineinwachsen musste. Bernhard Seonbuchner hat mich in dieser Zeit sehr unterstützt und mir so einen reibungslosen Einstieg ermöglicht. Nun bin ich in allen Bereichen angekommen und somit für die Rückrunde gut aufgestellt.

Wie haben sich eure Jungs im ersten halben Jahr in der Meisterschaft entwickelt?

Bernhard Seonbuchner: Mit dem Trainerwechsel zu Beginn der Meisterschaft hatten wir aufgrund der Länderauswahlspiele viele englische Wochen und deshalb mit einer hohen Matchbelastung bzw. auch mit einem teilweise sehr unregelmäßigen Trainingsrhythmus zu kämpfen. Die Jungs haben aber ohne Ausnahme kompromisslos mitgezogen und sich als Team im bisherigen Meisterschaftsverlauf ausgezeichnet entwickelt. Man darf nicht vergessen, dass sie als Jahrgang 2003 auch gegen Teams des Jahrgangs 2001 spielen, und die Matchdauer hier schon 90 Minuten beträgt. Entscheidend sind für uns daher nicht nur die Ergebnisse, sondern entsprechend unserer Spielphilosophie auch die taktische Disziplin unserer Spieler auf dem Platz. Darüber hinaus sind unsere Jungs in einem Alter, in dem sie körperlich noch sehr anpassungsfähig sind, aber auch im physischen Bereich haben wir eine positive Entwicklung festgestellt. Alles in allem sind wir als Trainerteam sowohl vom Auftreten auf dem Platz bis hin zu den Ergebnissen sehr zufrieden mit der bisherigen Entwicklung.

Was ist eurer Meinung nach die größte Stärke eurer Mannschaft?
Adam Gawron: Ich glaube, dass die größten Stärken unserer U14 der gute Zusammenhalt und der ausgeprägte Teamgeist sind. Unsere Jungs verstehen sich untereinander sehr gut und können auf diese Weise Probleme auf dem Platz sehr gut im Kollektiv lösen.

Wo gibt es noch Entwicklungspotenzial? Was sind die nächsten Ziele?
Adam Gawron: Wir versuchen, unseren Jungs auch die notwendige Ernsthaftigkeit und Konsequenz zu vermitteln, die notwendig ist, um Ziele erreichen zu können. Das geht aber nur über die tägliche Trainingsarbeit und hochwertige Wettkämpfe. Aber um die Gruppe trotzdem dynamisch zu halten, ist es auch unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Jungs spritzig bleiben, mit viel Freude den Ball jagen und Tore erzielen. Unsere Trainingsinhalte sind darauf abgestimmt, das Spiel besser verstehen zu lernen und unter ständigem Gegnerdruck Lösungen zu finden. Das wird zugleich auch die wichtigste Herausforderung für die Rückrunde sein.

Was war deiner Meinung nach das bisher beste Spiel eurer Mannschaft in der laufenden Meisterschaft und warum?

Bernhard Seonbuchner: Eines hervorzuheben wäre aus meiner Sicht nicht richtig, denn die Spiele fanden teilweise unter ganz unterschiedlichen Voraussetzungen statt. Wir haben ja beispielsweise nach der Meisterschaft auch Leistungsvergleiche mit Rapid und Admira bzw. auch ein Top-Turnier in Deutschland bestritten, bei denen wir uns als Mannschaft stets gut verkauft haben und, was noch viel wichtiger ist, unsere Spielphilosophie auf den Platz gebracht haben. Dementsprechend waren die Ergebnisse fast durchwegs positiv!

Jede Nachwuchsmannschaft hat ja einen eigenen Entwicklungsschwerpunkt, der sich an der körperlichen Entwicklung und der altersspezifischen Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchsspieler orientiert. Während bei den Kleinsten vor allem noch der natürliche Spieltrieb gefördert wird, müssen die älteren Jahrgänge Schritt für Schritt mehr Verantwortung für sich selbst und das Team übernehmen. In der U14 – die ja die Brücke zwischen Nachwuchs und Akademie darstellt – gibt es aber obendrein auch noch eine wichtige Entscheidung zu treffen. 

Ja, das stimmt! Wir sprechen immer von Spielern, Leistung, Qualität und Druck, doch wir dürfen bei aller fachlichen Kompetenz nicht vergessen, dass wir jeden Tag mit jungen Menschen arbeiten. In der U14 aber gibt es eine Besonderheit, die sie von allen anderen Nachwuchsteams unterscheidet. In diesem Jahrgang entscheiden wir, welche Spieler in die Akademie übernommen werden, und das bedeutet, dass es immer auch Spieler gibt, die das leider nicht schaffen. Natürlich bewerten wir die Spieler nach ihren fußballerischen Fähigkeiten, müssen aber auch einschätzen können, ob sie auch in weiterer Zukunft sportlich eine Perspektive haben. Solche Entscheidungen tun natürlich weh, denn sie sind auf ihrem Weg zum Fußballprofi für sie richtungsweisend. Das ist uns immer bewusst, und wir achten sehr darauf, dass wir unsere Spieler immer mit menschlicher Wertschätzung betrachten.